Was ist eine Pfalz?
Der Palast der römischen Kaiser auf dem Palatin ist als palatium der Ursprung des Begriffes Pfalz. Die prächtigen Bauten waren sichtbare Zeichen königlicher Herrschaft. Seit der karolingischen Zeit waren Könige reisende Herrscher. Sie hatten keine feste Hauptstadt oder Residenz, sondern präsentieren ihre Macht an möglichst vielen Orten ihres Herrschaftsgebietes.
Die meisten Königspfalzen, die sich als zeitweilige Residenzorte über das gesamte Reich verteilten, waren bis in die Stauferzeit langgestreckte Hallen- oder Saalbauten. Hier residierten die Könige begleitet von Mitgliedern ihrer Familie, Beratern, Schreibern, Kriegern und Menschen, die am und mit dem königlichen Hof ihren Lebensunterhalt verdienten. Die königliche Reisegesellschaft, die oft mehr als hundert Personen umfasste, war zu Pferd oder zu Fuß unterwegs und bereiste die Pfalzen je nach Ausstattung und Lage unterschiedlich oft.
Pfalzen waren vor allem Reisestationen, sorgten aber auch für die Verpflegung und Unterbringung des Hofes. Das stellte hohe Anforderungen an die wirtschaftlichen und logistischen Fähigkeiten des Ortes, schließlich wollten die unzähligen Mägen der anspruchsvollen Besucher gefüllt werden. Königspfalzen hatten aber auch eine militärische Funktion: Sie waren seit der späten Karolingerzeit oft durch eine feste Mauer oder durch einen Holz-Erde-Wall befestigt.